Informationen zum Fachseminar
Das Fachseminar Erdkunde ist darauf angelegt, möglichst praxisnahe Bezüge zum Unterricht herzustellen. Diese werden in Zeiten von Klimawandel, neuen Migrationsbewegungen und Richtungen, Starkregenereignissen, Überschwemmungen, Waldbränden und Hitzerekorden immer "alltaugstauglicher" und sind im Bereich des Erdkundeunterrichts als Zukunftsfach nicht mehr wegzudenken und aktueller denn je.
Innerhalb der Ausbildung wird der neben dem fachlichen Schwerpunkt und die damit vordergründig die Inhalte an den Kompetenzbereichen Unterrichten, Erziehen, Beurteilen / Beraten / Diagnostizieren / Fördern gearbeitet. Die Weiterentwicklung der eigenen Berufskompetenz sowie die der Personalen Kompetenz sind ebenfalls Bereiche, die in den Fachsitzungen thematisiert werden, dies jedoch eher ausbildungsbegleitend und nicht im Schwerpunkt liegt, Wünsche der Referendar:innen zu bestimmten Themen werden aufgenommen. Dies setzt eine intensive Mitgestaltungsbereitschaft voraus.
Die Arbeit im Fachseminar soll dazu beitragen, die beruflichen Erfahrungen kritisch zu reflektieren und durch Einbringen neuer Ideen die berufliche Handlungskompetenz zu erweitern und nutzbringend zu stärken.
Die Ausbildung innerhalb des Fachseminars erfolgt semesterübergreifend, wobei die Einführungsveranstaltung und die ersten beiden Seminarsitzungen themendifferent gehalten werden. Die Anordnung der Themen und die konkrete inhaltliche Ausgestaltung der Fachsitzungen können durchaus flexibel gehandhabt werden, zumal dann, wenn aktuelle schulische Fragestellungen bzw. Probleme es erfordern. Es sollen während der Ausbildung neben den unten aufgeführten allgemeinen Aspekten vor allem die Kernthemen des KC im Vordergrund stehen, wie zum Beispiel "Städte im Wandel" oder auch "Strukturwandlungsprozesse und Demographie".
Eine Darstellung der Inhalte der Ausbildung gibt die folgende, nicht chronologische Übersicht wieder. Es handelt sich dabei nicht zwingend um sitzungsfüllende Themen, sondern um entsprechend zielführende Kombinationsmöglichkeiten. Eine stringente Differenzierung zwischen Methodik und Didaktik ist nicht durchgehend möglich, da einige Aspekte aus beiden Sichtweisen betrachtet werden müssen.
Einführungsphase (Einführungssitzungen plus zwei individuelle Sitzungen), Ausbildungsgang und Anforderungen
- Literaturhinweise und Einweisung in die Fachbibliothek
- Kerncurricula, Anforderungsbereiche und Operatoren (Übersicht)
- Schwerpunktsetzung des Lerngegenstandes, Formulierung von Lernzielen
- Planung von Unterrichtsreihen und Unterrichtsstunden
- Planung von Unterrichtsstunden (Doppelstunde und Einzelstunde)
- Stundenkurzentwurf
- Tafelarbeit und Mappenführung, Einführung in die Material- und Methodenvielfalt (Kompetenzerwerb)
- Kriterienorientierte Bewertung von Unterricht
Didaktik
- Kerncurriculare Vorgaben, schulinterne Curricular, Spiralcurriculum
- Konzepte und Entscheidungen im Kontext fachdidaktischer Positionen
- Didaktische Reduktion (Jahrgangsstufen, grundlegendes und erhöhtes Anforderungsniveau)
- Materialauswahl (Quantität / Qualität / Quellen)
- (operationalisierte) Arbeitsaufträge und Impulse
- Differenzierung (innere und äußere Differenzierung)
- Phasierung des Unterrichts (Einstieg (Motivation), Erarbeitung, Sicherung, Vertiefung / Problemorientierung / induktive und deduktive Unterrichtsansätze)
- Ergebnissicherung (Welche Inhalte müssen gesichert werden?)
- Konzeptionen, didaktische Ansätze, Einsatzmöglichkeiten, Vergleich von Schulbuch vs. Atlas, GIS und Internet sowie Experiment, Versuch und Modellierung
- Anforderungsbereiche im Unterricht
- Gestaltung von Arbeitsblättern
- Einsatz von Hausaufgaben (vorbereitend, nachbereitend)
- Außerschulische Lernorte / Exkursionen
- Fächerübergreifendes /-verbindendes Lernen, interkulturelles Lernen
- KI im Erdkundeunterricht
Methodik
- Methodische Entscheidung auf der Grundlage der didaktischen Vorarbeit
- Methodik in verschiedenen Unterrichtsphasen
- Eigenverantwortliches und selbstbestimmtes Lernen
- Ergebnissicherung (Tafelbild, Tafeltext, Strukturskizze, Wirkungsgefüge, Mind Map)
- Arbeit mit White-, Smart und Activeboard sowie digitalen Endgeräten der Lernenden
- Funktionaler Einsatz von (kooperativen) Lern- und Sozialformen (Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit, Ich-Du-Wir / Lernen durch Lehren / Gruppenpuzzle / Präsentationen
- Funktionaler Einsatz von digitalen und analogen Medien (Tafel / digitale Wandkarte, Internet, Netzwerke, Smartphone, Tablet, Beamer)
- Funktionaler Einsatz von bzw. Arbeit mit (Auswahl) (Karte, Globus, Wandkarte, digitale Wandkarte, Atlas / Diagramm, Statistik / Rollenspiel, Mystery / Blockbild, Schaubild, Profil / Film, Bild / Kausalkette, Wirkungsgefüge, Mind Map / Karikaturen)
Überprüfung von Unterrichtsergebnissen
- Beurteilungskriterien für Unterricht (-sergebnisse), auch unter Beachtung von Wertevorstellungen
- Klassenarbeiten und Klausuren (Konstruktion / Korrektur / Benotung)
- Mündliche Abiturprüfungsaufgaben, ggf. Prüfungssimulation
- Transparenz der Leistungsbewertung (Gewichtungsfaktoren und Bewertungskriterien)
- Seminarfach und Facharbeit
Unterrichtsplanung in der Ausbildung
- Stundenentwürfe (Unterrichtsbesuche (UB), Gemeinsame Unterrichtsbesuche (GUB), Prüfungsunterricht (PU)
- Reihenplanung / Grob- und Feinplanung / Halbjahrespläne
- Kriterienorientierte Unterrichtsreflexion (nach UB / GUB / Alltag)
fachspezifische individuelle Lernentwicklung
- Aufgaben in der Fachkonferenz
- Lehrerrolle und Lehrerpersönlichkeit
- Vermittlung von Wertekriterien und Wertmaßstäben
- Reflexion des eigenen Unterrichts