Das Studienseminar Wilhelmshaven verstehen wir, die Ausbilderinnen und Ausbilder, als Ort der Entwicklung und Förderung von unterrichtlicher und personaler Kompetenz an der Schnittstelle von Universität und Schule.
Wir bilden Lehrerinnen und Lehrer aus, die sich selbst - und nicht die Unterrichtstechnik - als den entscheidenden Faktor für den Unterrichtserfolg begreifen sollen. Wesentlich sind dafür Interesse an der Sache, Freude an der Berufsausübung sowie Neugierde auf die originäre Begegnung mit jungen Menschen. Unverzichtbar sind die Bereitschaft und das Engagement, neuere Entwicklungen der Unterrichtsfächer und ihrer Didaktiken zu rezipieren.
Wir sind uns bewusst, dass sich die Ausbildung im Spannungsfeld zwischen Beratung und Bewertung bewegt. Deshalb begegnen wir den Referendarinnen und Referendaren mit individueller Wertschätzung, Transparenz in den Kriterien und fördernder Unterstützung. Die Zusammenarbeit erfordert von allen Beteiligten Diskursbereitschaft. Wir bringen in diesen Diskurs unseren Erfahrungsvorsprung ein.
Im Mittelpunkt der gemeinsamen Arbeit steht die theoriegeleitete Praxis, welche die vielfältigen Anforderungen im Schulalltag und Schulleben berücksichtigt. Dabei kooperieren wir eng mit den Ausbildungsschulen und pflegen den kontinuierlichen Dialog - auch als kritisch-konstruktive Auseinandersetzung mit schulischen Rahmenbedingungen.
Wir erwarten von den Referendarinnen und Referendaren fachliche Kompetenz ebenso wie die Bereitschaft, dauerhaft an der fachwissenschaftlichen und fächerübergreifenden Auseinandersetzung teilzunehmen. Die Orientierung an Bildungsstandards und Kompetenzen darf deshalb keine Vernachlässigung der Vermittlung von Inhalten bedeuten, sondern ist unter dem Primat der Didaktik ausnahmslos an diese gebunden. Wir begreifen die Ausbildung als Entwicklungsprozess, der die Heranbildung professionellen und von Rollensicherheit geprägten Handelns ermöglicht. Dazu gehört, die Referendarinnen und Referendare in ihrer Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit zu fördern und sie in ihrer kritischen Reflexion des eigenen Wirkens zu unterstützen.